Wie aus einem langen Schlaf erwacht

Von Sylvia Mate am 25.04.2018

Es war am 27. August 2012, als der damals 72 jährige Andreas gemeinsam mit seinem Schwiegersohn eine SAT-Schüssel am Haus in Wolfsberg montierte. Plötzlich stürzte Andreas von der Stehleiter und schlug sich dabei den Kopf an. Von diesem Moment an konnte er sich an nichts mehr erinnern. Später wurde ihm erzählt, dass er sich danach bis zum Mittagessen hinlegen wollte, weil die Kopfschmerzen immer heftiger wurden. Zu Mittag kam seine Tochter Doris, eine Krankenschwester, vorbei. Sie sah, dass es wohl etwas Ernsteres war und rief einen Rettungswagen. Die Rettung brachte Andreas ins Krankenhaus Wolfsberg, zu diesem Zeitpunkt war er nicht mehr ansprechbar.

Andreas wurde untersucht, im CT sah man, dass er eine Gehirnblutung hatte. Sofort wurde er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Klagenfurt geflogen. Dort kam er bewusstlos auf die Intensivstation und wurde verkabelt. In seinen Kopf verlegte man einen Schlauch, damit das Blut abfließen konnte. Die Ärzte machten seiner Gattin Christine nicht viel Hoffnung. Sie meinten, man könne nichts mehr tun, nur abwarten, aber wahrscheinlich würde er sterben. Sollte er überleben, wäre er wohl schwer behindert. 

Andreas und seine Frau sind Mitglieder der LIFE Church Wolfsberg. Christine rief Rudi, den damaligen Pastor der Gemeinde, an. Er kam auch sofort ins Krankenhaus, legte Andreas die Hände auf und betete für ihn. Rudi besuchte ihn von da an regelmäßig, um für ihn zu beten und auch der Rest der Gemeinde stimmte in das Gebet für Andreas mit ein.

Anfangs veränderte sich nichts. Irgendwann sagten die Ärzte zu Andreas‘ Frau, dass sie in zwei Tagen die Geräte abschalten wollen, weil es keine Hoffnung mehr gäbe. Doch Christine weigerte sich. Sie meinte, sie wolle zumindest noch eine Woche abwarten. Rudi betete wieder für Andreas. Während des Gebets begann Andreas einen Finger unter Rudis Hand zu bewegen. Rudi erzählte diese Beobachtung den Ärzten, was diese als unmöglich abtaten. Auch die Tochter kam am selben Tag vorbei und sah, dass Andreas die Finger bewegte. Diesmal bestätigte es auch der Arzt.

Ein paar Tage später zuckte Andreas mit den Augen, man sah, dass er die Augäpfel rollte, jedoch blieben die Lider geschlossen. Von seinem Umfeld nahm er nichts wahr. Am 18. September öffnete Andreas zum ersten Mal die Augen. Es wurde von Tag zu Tag ein wenig besser.  Seine Ehefrau erkannte er anfangs noch nicht, sprechen war auch noch nicht möglich. Auch hatte er immer noch eine Sauerstoffmaske um.

Nach einiger Zeit wurde er nach Wolfsberg überstellt. Nach und nach besserte sich sein Zustand. Atmen konnte Andreas inzwischen selbstständig, sodass er von der Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt werden konnte. Christine besuchte ihn regelmäßig, Andreas schien dies wahrzunehmen, er lächelte dann immer. Sprechen und schlucken war noch ein Problem, aber er begann die Füße zu bewegen und übte fleißig mit Hilfe von Therapeuten. 

Nach einiger Zeit sagte ein Arzt, dass Andreas nun nach Hermagor überstellt werden könnte, um mit der Reha zu beginnen. Ab diesem Tag kann sich Andreas an alles erinnern. Er wurde wach, als ob er nur geschlafen hätte und stand auf, um auf die Toilette zu gehen. Das war einen Monat nach dem Unfall. Am nächsten Tag wurde er wach, wusch sich, zog sich selbstständig an und auch das Sprechen wurde nun täglich besser.

Sein ganzer Körper musste wieder aufgebaut werden. In der Zeit im Koma hatte Andreas 14 kg abgenommen. Die Heilung schritt nun schnell voran. Zu seinem Geburtstag am 21. November konnte er ein Wochenende Urlaub von der Reha nehmen. An diesem Wochenende ging er auch in den Gottesdienst in seine Gemeinde. Die Gemeindemitglieder staunten und freuten sich, dass es ihm so gut ging.

Gott hatte die anhaltenden Gebete erhört! Am 1. Dezember wurde Andreas gesund aus der Reha entlassen. Heute ist er vor allem eines: Dankbar! Dankbar, dass Gott so mächtig in sein Leben eingegriffen und es ihm wieder zurückgegeben hat. Für ihn ist klar: Obwohl ihn die Ärzte schon aufgegeben hatten, gab Gott ihn nicht auf. Er hat ihn völlig wiederhergestellt und ihm ein ganz neues Bewusstsein davon gegeben, was es heißt, am Leben zu sein. Andreas erzählt seine Geschichte mit Leidenschaft jedem, der sie hören will – und preist dabei die Größe seines Gottes!

Mittlerweile hat Andreas seine vollen Kräfte und Gesundheit wiedererlangt und fährt nun wieder mit seinem Mercedes Cabrio begeistert bei Oldtimer Rallyes in Österreich mit. Seine Frau Christine und er feierten 3 Jahre nach dem Unfall ihr 50. Hochzeitsjubiläum. 

Sylvia Mate
LIFE Church Leoben

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Christine und Andreas Priebernig bei ihrem 50. Hochzeitsjubiläum im Mai 2015

 

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Andreas bei einer Oldtimerrallye

 
 

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